Provisionieren von Windows XP (Windows 7) auf einen Igel Thin Client mithilfe des Citrix Provisioning Servers
In meinem heutigen Post möchte ich euch erklären, wie ihr mithilfe des Citrix Provisioning Servers auf einem Igel Universal Desktop Thin Client (Vorzugsweise UD5) ein vollwertiges Windows XP (Windows 7) bereitstellen könnte. Hierfür benötigt ihr folgendes:1. Citrix Provisioning Server
2. Igel Universal Desktop (UD5)
3. USB-DVD-Rom-Laufwerk
4. Eine 2,5 Zoll HDD und ein passendes “IDE-Kabel”. Alternativ könnt ihr auch eine 3,5 Zoll Festplatte verwenden. Ihr benötigt dann einen 2,5 => 3,5 Zoll Adapter und ein externes Netzteil
5. Eine CD/DVD mit Windows XP (Windows 7)Und dann kann es auch schon losgehen:
1. Zunächst schraubt ihr auf der Hinterseite des Igels die vier rot markierten Schrauben heraus.
2. Anschließend könnt ihr das “Innenleben” problemlos nach vorne aus dem Gehäuse herausschieben/-ziehen. Zum Vorschein kommt das folgende Board:
3. Auf diesem zieht ihr nun die Compact-Flash-Karte aus ihrem Slot und legt sie beiseite.
4. Danach schließt ihr das 2,5 Zoll IDE Kabel (alternativ den Adapter) an den erkennbaren IDE-Anschluss (vor dem Halteplatz der Compact-Flash-Karte) an. Achtet hierbei unbedingt darauf, dass ihr den 1. Pol des Kabels/Adapters auf den richtigen Pin steckt. Die Pins des Boards sind beschriftet, so dass hier keine Probleme entstehen sollten. Die erste Ader des Kabels ist die lila markierte. An das andere Ende des Kabels kommt natürlich die IDE-HDD 🙂
Falls ihr lieber eine 3,5” HDD verwenden möchtet, dann benötigt ihr folgenden Adapter:
Achtung: Ihr benötigt dann noch eine externe Stromversorgung für die 3,5” HDD. Das am Adapter vorhandene Stromkabel darf allerdings NICHT mit einer Stromquelle verbunden werden.5. Nun verbindet ihr den Igel mit Monitor, Maus, Tastatur und dem USB-DVD-Rom-Laufwerk. In das DVD-Rom-Laufwerk legt ihr schon einmal die Betriebssystem-CD/DVD ein.6. Beim starten des Igels drückt ihr “Entf” auf der Tastatur, so dass ihr in das Bios gelangt. Hier stellt ihr nun als erstes Boot-Device “USB-CD-Rom” ein. Anschließend erscheint wie gewohnt das Windows Setup und einer Windows-Installation steht nichts mehr im Wege.7. Nachdem Windows installiert ist, müsst ihr natürlich noch die üblichen Provisioning Server Schritte durchführen, damit ihr die “echte” Festplatte in eine virtuelle umwandelt.
7 a. Installation der Provisioning Server Tools
7 b. Neustart des Gerätes (Hierbei unbedingt im Bios die Option “Boot from Lan” aktivieren, damit der Igel-Thin-Client vom Netzwerk startet.
ACHTUNG: Es genügt nicht die Boot-Reihenfolge zu ändern. In einem separaten Bios-Menü-Punkt muss noch der Lan-Boot (grundsätzlich) aktiviert werden, damit dieser funktioniert! Solange diese Option aktiviert ist, könnt ihr übrigens (bei eingebauter Compact-Flash-Karte mit Igel OS) nicht mehr von dieser starten – erst nach Deaktivierung von dieser Funktion startet das Igel Betriebssystem wieder fehlerfrei.
7 c. Der Igel sollte nun in der Provisioning Server Console auftauchen. Weist ihm hier eine neu angelegte virtuelle Festplatte mit ausreichend Kapazität zu.
7 d. Erneuter Neustart des Igel-Thin-Clients
7 e. Konvertieren der “echten” Festplatte mithilfe der Provisioning Server Tools in die virtuelle Festplatte
8. Jetzt wo die Festplatte umgewandelt ist, könnt ihr den Thin-Client wieder in sein Gehäuse einbauen. Aus Performance-Gründen würde ich euch allerdings empfehlen den eingebauten Arbeitsspeicher gegen ein etwas größeres Modul zu tauschen. 1GB und 2GB Modelle habe ich erfolgreich und ohne Probleme getestet. Ob hier allerdings jeder Hersteller funktioniert, kann ich natürlich nicht sagen :)9. Ihr seit nun fertig mit allen grundsätzlichen Installationen/Konfigurationen. Entweder ihr installiert nun noch alle benötigten Programme/Treiber usw. in die virtuelle Festplatte und verwendet sie anschließend als “Standard”-Image für mehrere Thin-Clients oder Ihr belasst es bei einem “Private”-Image und könnt von nun an auf einem Igel-Thin-Client mit einem vollwertigen Windows arbeiten.Ich hoffe euch hat diese kleine Anleitung gefallen und zum “nachbasteln” angeregt. Abschließend möchte ich Euch nur noch auflisten, was uns dazu bewogen hat Windows XP provisioniert auf Igel-Thin-Clients bereitzustellen:
– Verschiedene Arbeitsplätze benötigen lokale Scanner oder z.B. Kartenlesegeräte. Unter dem “Igel Universal-Desktop” Betriebssystem ließen sich diese Geräte nicht ansprechen, unter Windows PE fehlten uns die eingeschränkten administrativen Vorgabemöglichkeiten. Bei dem auf diese Methode bereitgestellten Windows ließen sich problemlos die benötigten Treiber installieren. Zudem können die Geräte auch problemlos aus einer hergestellten Citrix-Sitzung angesprochen werden, so dass auf den Clients selber lediglich z.B. die Scann-Software gestartet wird.
– Wir erreichen so eine noch weitere Standardisierung der Hardware. Da wir viele Arbeitsplätze haben, welche bereits nur noch mit einem Thin-Clients ausgestattet sind, können wir so nun auch an den “speziellen” Arbeitsplätzen die gleiche Hardware einsetzen ohne großen Konfigurationsaufwand betreiben zu müssen.
– Bei Ausfall eines der Geräte kann der Benutzer zeitnah weiterarbeiten: Es wird einfach ein neuer Igel-Thin-Client auf den Netzwerk-Boot umgestellt. Anschließend wird ihm in der Provisioning Server Console noch die benötigte virtuelle Festplatte zugewiesen und schon kann der Benutzer weiterarbeiten.Diese Lösung ist natürlich nicht für Hochleistungs-Arbeitsplätze (z.B. CAD) geeignet – dafür sind die Igel-Thin-Clients von der Hardware definitiv zu langsam. Für Arbeitsplätze an denen aber lediglich ein lokaler Treiber benötigt wird, um z.B. Scanner bereitzustellen (welche in einer XenApp Sitzung verwendet werden sollen), ist diese Lösung mehr als ausreichend.